Über eine Internet-Plattform bot ein Steirer die beliebten Küchengeräte Thermomix an. Das Kochen soll damit schnell und einfach zu bewerkstelligen sein – gekauft sind die Geräte auch sehr schnell – nur manchmal trotz erfolgter Transaktion ganz schwer zu bekommen. Vor allem, wenn man auf jemanden trifft, der das Geld zwar kassiert, die Ware aber nicht liefert.
Thermomix schnell bezahlt, nie geliefert
Der bereits einmal wegen Betrugs Vorbestrafte war vom Gericht in den vergangenen Monaten schwer zu erreichen gewesen, eine polizeiliche Vorladung konnte er zuletzt aber vermeiden, indem er versprach, beim Bezirksgericht Voitsberg zu erscheinen. Tatsächlich tauchte der 27-Jährige auf, doch bald stellte sich heraus, dass der Mann wegen Panikattacken psychische Probleme habe, außerdem keine Beschäftigung und Schulden in der Höhe von 7000 Euro. Auf der anderen Seite versuche er zumindest sporadisch seinen Unterhaltspflichten für zwei minderjährige Kinder nachzukommen.
Ein mildes Urteil
Der Thermomix-Betrug hinterlässt zwei Geschädigte, einer zahlte 1300, der andere 1120 Euro für die nie erhaltenen Geräte. Diese Summen sind nun – plus vier Prozent Zinsen – vom Angeklagten zurückzuzahlen. Außerdem bekommt er zwei Monate bedingte Haftstrafe und eine Erhöhung seiner Probezeit auf fünf Jahre aufgebrummt. „Das ist ein überaus mildes Urteil“, verkündet die Richterin, doch ihre Botschaft ist unmissverständlich: „Das nächste Mal gehen Sie ins Gefängnis, denn es hat keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Stellen Sie sich den Problemen und lösen Sie sie, Sie ziehen ja bereits einen Rattenschwanz davon hinter sich her.“